Und Bambi ist doch ein Rehkitz!
„Eine Lebensgeschichte aus dem Walde“, so der Titel des 1923 veröffentlichen Buches von dem österreichischen Schriftsteller und Jäger Felix Salten. Darin spielt ein Rehkitz namens Bambi die Hauptrolle.
Walt Disney hat die Geschichte 1942 verfilmt. Da es in Nordamerika aber keine Rehe gibt, übernahm das Kalb von einem Weißwedelhirsch die Rolle vom Bambi.
Paarungszeit (Blattzeit) dieser in Mitteleuropa verbreitet vorkommenden kleinen Hirschart (Trughirsch), ist von Mitte Juli bis Mitte August. Nach einer Tragzeit von 9,5 Monaten, einschließlich einer „Eiruhe“ von der Befruchtung bis Mitte Dezember, werden im Mai/Juni 1-3 Kitze geboren.
Die kleinen Bambis wiegen etwa 1 Kg, sind geruchlos und verharren durch ihr geflecktes Fell gut getarnt die ersten Lebenswochen regungslos in ihrem Versteck. Die Ricke sucht ihre Sprösslinge nur zum säugen auf.
In dieser Zeit sollten Hunde in Wald und Feld unbedingt an der Leine gehalten werden.
Menschlicher Kontakt mit einem Kitz kann dazu führen, dass die Ricke ihren Nachwuchs dauerhaft verlässt.
Erst nach etwa drei bis vier Wochen sind sie in der Lage vor ihren Feinden zu flüchten.
Während die Kitze zwar sechs Monate gesäugt werden, können sie bereits nach vier Wochen selbstständig Gräser und Kräuter aufnehmen.
Nachdem im Sommer die weißen Flecken verschwunden sind, trägt das Kitz nun wie seine Eltern ein rotbraunes Fell.

Bis zum nächsten Frühjahr verliert sich die anfangs sehr enge Bindung zwischen Ricke und Nachwuchs immer mehr. Schon nach etwas über einem Jahr nach der Geburt, also bei der kommenden Blattzeit, sind die Schmalrehe, so bezeichnet der Jäger sie dann, fortpflanzungsfähig.
Das weibliche Kitz nennt man Geißkitz, das männliche Bockkitz, die Mama ist die Geiß oder Ricke und der Papa heißt Bock.
