Am 27. und 28. April 2019 fand im Forstamt Neukirchen im Revier Wincherode eine Einsatzprüfung für Rettungshunde im Wald statt. In den meist dichten Wäldern Hessens ist ein gut ausgebildeter Rettungshund oft die einzige Chance, eine vermisste Person schnell zu finden. Wenn die Technik nicht zur Verfügung steht oder nicht eingesetzt werden kann, spielen die Vierbeiner die entscheidende Rolle bei der Personensuche.

Flächensuchhundeteams von der DRK-Rettungshundestaffel Hessen kommen zum Einsatz, wenn Menschen vermisst werden. Der Rettungshund durchstreift dann mit halbhoher Nase die ihm angewiesene Fläche und zeigt durch anhaltendes Bellen jeden Menschen an, der sich in seinem Suchraum befindet. Dabei spielt es keine Rolle, ob Personen stehen, sitzen oder liegen, bei Bewusstsein oder bewusstlos sind. Der Hund verweist solange den Fundort durch Bellen, bis sein Hundeführer vor Ort eintrifft. Dieser leistet, falls erforderlich Erste Hilfe und setzt die Rettungskette in Gang.
Eignung als Rettungshund
Vor Beginn der Ausbildung zum Rettungshund muss der Hund mit seinem Hundeführer / seiner Hundeführerin einen Eignungstest ablegen.
Neben Gehorsamkeit und Verträglichkeit mit Menschen und anderen Hunden, muss ein zukünftiger Rettungshund charakterstark und wesensfest sein. Bei lauten Geräuschen und in unbekannten Situationen muss er Ruhe bewahren und sein Ziel weiter verfolgen.
Nicht allein die Charaktereigenschaften des Hundes sind entscheidend für den Erfolg. Körperliche Fitness und psychische Belastbarkeit der Hundeführerin / des Hundeführers spielen ebenso eine wichtige Rolle für die erfolgreiche Teamarbeit zwischen Hund und Mensch.
Zweijährige Ausbildung mit Prüfung
Die Ausbildung zum Rettungshund umfasst zwei Jahre und beginnt bereits im Welpenalter. Auch die Hundeführerin / der Hundeführer muss sich fortbilden und diverse Lehrgänge z.B. zur Einsatztaktik, Unfallverhütung, Orientierung und vor allem zur Ersthilfe am Hund absolvieren.
Nach erfolgreich abgeschlossener Helferausbildung folgt dann das einsatzrealistische Suchen während des regelmäßigen Trainings.

Qualifizierung der Rettungshundeteams
Nach vielen Trainingseinheiten ist ein Rettungshundteam bereit für den Einsatz. Nun absolviert es die Einsatzfähigkeitsprüfung gemäß einer umfänglichen Prüfungsordnung. Die Prüfung gilt nicht auf Lebenszeit. Sie muss alle 24 Monate erneut erfolgreich abgelegt werden. Dadurch wird eine hohe Qualität für den Einsatz gesichert.
Am 27. und 28.04.2019 führte die DRK-Rettungshundestaffel Schwalm-Eder in der Revierförsterei Wincherode (Forstamt Neukirchen) eine Teamprüfung durch. Staffeln aus ganz Hessen nahmen die Herausforderung an.
Nach einem schriftlichen Prüfungsteil für die Hundeführer lag die Aufmerksamkeit der Prüfungskommission auf den Rettungshunden. Neben umfangreichen Gehorsamsübungen wurde die Flächensuche in einem etwa 30.000 m² großen Waldgebiet bewertet.
Der Hund sollte innerhalb von 20 Minuten die Suchfläche durcharbeiten und möglichst eine von zwei versteckten Personen finden. Das Verweisen, wie das Anzeigen der gefundenen Person bezeichnet wird, wurde als eigener Prüfungsteil beurteilt. Dabei konnte der Hund den Fund der Zielperson durch andauerndes Verbellen an Ort und Stelle oder durch das aktive Bringen eines mitgeführten kleinen Bringsels zum Hundeführer anzeigen.
Auch das Verhalten des Hundeführers floss in die Teambewertung ein. Begutachtet wurden hierbei Lagebeurteilung, Suchansatz, Lenkung des Hundes auf Distanz, Fundstellenmeldung und Hilfeleistung.
An beiden Wertungstagen konnten insgesamt zwölf Teams die anspruchsvolle Teamprüfung bestehen.
Quellen:
DRK Rettungshundestaffel Hessen, Schwalm-Eder