In früheren Jahren gab es bereits die „Langener Waldpost“ mit spannenden Informationen aus dem Forstamt Langen. Diese schöne Tradition der Wissensvermittlung greifen wir in digitaler Form wieder auf. Deshalb finden Sie hier in lockerer Reihenfolge Beiträge zu unterschiedlichen Themen rund um unseren Wald.
Historische Waldnutzung – Waldglashütten
Glashütten galten als “holzfressendes Gewerbe” zur Herstellung von 1 kg Glas wurde 1 m³ Holz benötigt! Der Verbrauch einer Glashütte lag bei etwa 3000 m³ pro Jahr, bevorzugt Buchen- und Fichtenholz. Wenn die Holzvorräte der Umgebung erschöpft waren, wanderten die Hütten weiter und hinterließen verwüstete Wälder.
Der Hauptanteil des Holzes (80–85 %) diente zur Herstellung von Pottasche als “Flussmittel” für die Glasschmelze. Aber auch als Brennstoff für die Glasschmelze und -verarbeitung war Holz notwendig. “Waldglas” war i.d.R. grün und blasig. Die spezielle Mischung und Technik zur Glasherstellung war oft ein Geheimnis, das nur innerhalb der Familie weitergegeben wurde. Glasmacher heirateten fast ausschließlich untereinander. Rechtlich gesehen waren sie frei inmitten einer leibeigenen bäuerlichen Bevölkerung, was ihnen oft den Neid der bäuerlichen Seite einbrachte.
Der enorme Holzbedarf der Glashütten für Pottasche ging im 19. Jahrhundert durch chemisch hergestelltes Kaliumcarbonat schlagartig zurück.
