Kampf gegen Windmühlen?

21.11.2022

Aktion zur Eindämmung der Spätblühenden Traubenkirsche im Revier Alsfeld

Invasive Arten haben durch ihre starke Ausbreitung häufig negative Auswirkungen auf unsere Ökosysteme. So stehen sie zum Beispiel häufig im Konflikt mit heimischen Arten, die sie durch ihre Konkurrenzstärke verdrängen.  Eine weit verbreitete neophytische Baumart in Deutschland ist die Spätblühende Traubenkirsche Prunus serotina, die ursprünglich aus Nordamerika stammt. Wo sie anwächst, verhindert sie meist durch ihr dichtes Laub die Verjüngung heimischer Baumarten und greift damit massiv in das Ökosystem Wald ein. Nicht nur in Bezug auf die Artenvielfalt heimischer Bäume, sondern auch in Bezug auf Lebewesen, die auf eben diese Arten angewiesen sind.

Kleiner Bagger im Einsatz, Foto: Helene Seitz

Auch im Revier Alsfeld hat sie sich stark ausgebreitet und stellt dort insbesondere eine Bedrohung für einen angrenzenden Tümpel dar. Die Menge an Laubstreu, die im Wasser kaum zersetzt werden kann, führt zur Bildung von Faulschlamm. Es kommt zur Eutrophierung, also Nährstoffanreicherung in Gewässern, die wiederum zu Sauerstoffmangel führt. Infolgedessen kann das Gewässer kippen und Leben ist darin nur noch bedingt möglich.

Um die Ausbreitung der Späten Traubenkirsche einzugrenzen fand am 14.11.2022 eine Traubenkirschenbeseitigungsaktion im Revier Alsfeld statt. Um eine sogenannte „Wurzelbrut“ zu vermeiden mussten alle Wurzeln händisch entfernt werden. Größere Pflanzen wurden von der Rückegasse aus mit einem kleinen Bagger entfernt. Bis zum kommenden Frühjahr bleibt nun abzuwarten, ob die Aktion erfolgreich war und die Ausbreitung der Traubenkirsche zumindest etwas verlangsamt werden konnte.