Schulungen – Motorsägenlehrgänge im Angebot

05.05.2022

Mit Freude dürfen wir nach längerer Pause wieder die Mobile Waldbauernschule in unserem Forstamt begrüßen. Nähere Informationen und wann welche Kurse in unserem Bereich stattfinden, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Die mobile Waldbauernschule bietet Ihnen, als hessischer Privatwaldbesitzer, ein regionales Schulungsangebot. Das Angebot gilt ebenfalls für Ihre Familienmitglieder und Helfende des Betriebs, sofern diese bei der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) mitversichert sind.

Im Forstamt Schlüchtern finden im Herbst folgende Schulungstage statt:

Natürlich können auch Angebote in den umliegenden Forstämtern wahrgenommen werden, wie z. B. im Forstamt Schotten oder Forstamt Fulda. Weitere Termine finden Sie in der Suchfunktion: https://www.hessen-forst.org/schulungen/

Alles Weiter zum Thema mobile Waldbauernschule ist hier zu finden: https://www.hessen-forst.org/post/aktuelles/mobile-waldbauernschule/

Bei Rückfragen können Sie sich gerne an uns wenden.

Ihr Team vom Forstamt Schlüchtern

Von der Schreinerwerkstatt in den Wald – Leon Murray über seine Entscheidung, Förster zu werden

16.03.2022

Aktuell gibt es – zeitlich begrenzt – eine personelle Verstärkung im Forstamt Langen: Leon Murray, Student der Forstwirtschaft in Göttingen, absolviert derzeit für mehrere Monate sein Pflichtpraktikum im Wald des Landkreises Offenbach. Hier berichtet der 25-jährige über seinen bisherigen Lebensweg und wie er zu seinem Traumberuf gefunden hat:

Ursprünglich wollte ich nach meinem Abitur 2014 Produktdesign studieren. Zunächst allerdings brauchte ich Abstand von der Schulbank. Daher entschied ich mich recht schnell für eine handwerkliche Schreinerlehre, die mir später auch für das Designstudium hilfreich sein sollte.

Am Ende kam es aber doch anders.

Während der Ausbildung zum Schreiner wuchs mein Interesse am Ursprung des Werkstoffes Holz stetig. Gepaart mit meiner Liebe zur Natur war für mich irgendwann klar: Darüber möchte ich mehr erfahren! Also entschloss ich mich zu einem sechswöchigen Praktikum im schönen Pfälzer-Wald. In dieser Zeit habe ich viel Spannendes über die Arbeit im Wald und über die forstliche Ausbildung erfahren.

Im Anschluss daran arbeitete ich noch einige Jahre als Schreinergeselle. Aber der Wunsch, Förster zu werden, lies mich nicht mehr los. Und so wagte ich 2019, nach einer längeren Reise durch Europa, den Schritt ins Studentenleben – eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut habe!

Was ich besonders schätze: das Forstwirtschaftsstudium ist dank zahlreicher Exkursionen sehr praxisorientiert. Und die breit gefächerten Studieninhalte vermitteln ein gutes Verständnis für die Zusammenhänge in der Natur. Neben Botanik und Wildbiologie gehört natürlich der Waldbau dazu, mit unseren Baumarten und deren besonderen Ansprüchen an Standort und Klima. Auch die Frage, wie der Rohstoff Holz nachhaltig geerntet werden kann, ohne Nachteile für künftige Generationen, ist wesentlicher Bestandteil der Lehre. Grundlagen der Betriebswirtschaft und des Zivilrechts gehören ebenso dazu wie Naturschutz, Umweltbildung und Bodenkunde. Die Aufzählung ist längst nicht vollständig – Meteorologie, Vermessungskunde und Wegebau sind, neben anderen Fächern, gleichfalls Inhalte des Studiums. Es ist wirklich eine ausgesprochen vielseitige und interessante Ausbildung!

Bild: HessenForst – Forststudent Leon Murray mit seiner Hündin Tarya beim Vermessen von Brennholz

Als gebürtigen Egelsbacher hat es mich nun für mehrere Monate zum Pflichtpraktikum wieder in die Heimat und an das Forstamt Langen verschlagen, wo ich derzeit tiefere Einblicke in den aktiven Revierdienst erhalten darf. Ich freue mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich dabei etwas Gelerntes in natura sehe und die Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis herstellen kann.

Der Beruf der Forstleute entspricht heute nicht mehr dem traditionellen Bild des „Grünrocks“, der mit Tabakspfeife, Dackel und Gewehr durch die Wälder spaziert. Es ist vielmehr ein höchst aktueller Beruf, der modernster Technik wie GPS und Tablet-PCs bedarf, um alle Arbeiten zu koordinieren und zu dokumentieren.

In meiner Ausbildung habe ich gelernt, dass der Wald ein sehr komplexes Ökosystem ist, welches für uns Menschen aus verschiedenen Gründen unverzichtbar ist. Er stellt uns Holz als Baumaterial und Energieträger zur Verfügung, schützt das Grundwasser und unsere Böden, dient unserer Erholung und vieles mehr.

Gerade in Zeiten von Klimawandel und damit verbundenen extremen Wetterereignissen ist im Wald mehr zu tun als je zuvor. Ich bin selbst traurig und schockiert über den aktuellen Zustand unserer Wälder. Aber ich freue mich darauf, nach Abschluss des Studiums meinen Anteil zur Regeneration beitragen zu können – damit auch die nächsten Generationen den Wald in all seinen Facetten genießen können.

Internationaler Tag der Wälder am 21. März

21.03.2021

In den Wäldern der osthessischen Forstämter Burghaun, Hofbieber und Fulda hat der Klimawandel sichtbare und noch nicht sichtbare Spuren hinterlassen.

Besonders die bei uns in Hessen weit verbreitete Buche leidet unter dem Wassermangel. „Man sieht den Bäumen auf den ersten Blick nicht immer an, dass sie schon absterben“ so Florian Wilshusen, Forstamtsleiter vom Forstamt Hofbieber. Er ergänzt: „Wir schauen ganz genau hin. Manchmal sind die Kronen der Bäume noch grün, aber am Stamm platzt schon die Rinde ab. Das ist kein gutes Zeichen.“ Die große Hitze und Trockenheit der letzten Sommer ist an vielen Bäumen nicht spurlos vorbeigegangen. „Nicht nur die jungen Bäume mit ihren wenig verzweigten Wurzeln- auch alte, stattliche Buchen sind direkt vor unseren Augen verdurstet“, so Wilshusen. Den Forstleuten bleibt dann nur, die Bäume zu fällen. Blieben sie stehen, müssten Wege und zum Teil auch ganze Wälder für die Erholungssuchenden gesperrt werden, weil der Aufenthalt unter den absterbenden Bäumen einfach zu gefährlich wäre. Doch gerade jetzt zieht es viele Menschen in die Wälder, um einfach mal frische Luft zu schnappen und den Corona-Alltag hinter sich zu lassen.

„Jeder, der sich unter diesen absterbenden Bäumen aufhält, begibt sich in Gefahr“ so David Nöllenheidt, Forstamtsleiter vom Forstamt Fulda. „Das gilt sowohl für die Menschen, die bei uns im nahegelegenen Gieseler Forst Erholung suchen, aber auch für jene, die Tag für Tag im Wald arbeiten. Um unsere Wälder zu stärken, pflanzen wir heimische und angepasste Baumarten wie etwa Eichen und Tannen, die mit den veränderten Bedingungen und zukünftigen Herausforderungen besser zurechtkommen.“ Die Forstleute schauen sich jede Fläche einzeln an und entscheiden ob, wann, wieviel und vor allem was gepflanzt werden muss.

Forstwirte pflanzen den „Wald für Morgen“ (Foto: F. Reinbold)

„Stück für Stück ergibt sich dadurch ein buntes Mosaik an Baumarten die unseren Wald vielfältiger machen“, so Sebastian Keidel, Forstamtsleiter aus dem Forstamt Burghaun. „Jeder Standort ist einzigartig, ihm gerecht zu werden ist nicht immer einfach. Wo wenig wächst geben wir durch neue Pflanzungen eine Starthilfe. Wo bereits junge Bäume vorhanden sind, ergänzen wir sie um zusätzliche Arten. Wir erhöhen die Baumartenvielfalt und stärken damit den Wald von Morgen. Mit der Pflanzung legen wir jetzt den Grundstein für mindestens die nächste Waldgeneration und tragen zu einer nachhaltigen Erhaltung des Waldes bei. In 100 Jahren werden unsere Ur-Enkel unter den heute gepflanzten, jungen Bäumen stehen“, da sind sich alle drei Forstamtsleiter einig. Doch dass die Pflanzung klappt hängt nicht nur vom Regen der nächsten Wochen und der Vielfalt der Baumarten ab. Forstpflanzen sind gerade ein knappes Gut und im ganzen Land stark nachgefragt. Die Forstämter von HessenForst setzen bei Ihren Pflanzungen nur hochwertiges, zertifiziertes und zugelassenes Pflanzmaterial ein.

Ein neuer Baum für Osthessen (Foto: F. Wilshusen)

Am 21. März stehen der Wald und sein Erhalt weltweit im Fokus. Die osthessischen Forstämter laden Waldbesucher ein, sich selbst vor Ort ein Bild zu machen. „Machen Sie einen Spaziergang in unseren Wäldern und nehmen Sie sich eine Auszeit vom Alltagsstress! Wir freuen uns über das große Interesse am Wald und an unserer Arbeit und beantworten auch Ihre Fragen gern. Falls Sie dann im Wald eine Absperrung sehen, versuchen Sie bitte nicht, diese zu überqueren. Sobald das Betreten wieder sicher ist, geben wir die Wege natürlich schnellstmöglich für Sie frei! “