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HessenForst pflegt nicht nur den Wald: auch Moore im Fokus des Landesbetriebs
Im hessischen Wald stehen am 5. Dezember, dem Weltbodentag, Moore als echte Klimakönner im Mittelpunkt. Die Forstleute von HessenForst kennen die Bedeutung dieser besonderen Standorte und kümmern sich seit Jahrzehnten um den Erhalt von Moorflächen. Echte Moore befinden sich auf mindestens 140.000 Quadratmetern im hessischen Staatswald, insbesondere in den Forstämtern Burgwald, Hofbieber, Reinhardshagen und Hessisch-Lichtenau.
Moore bestehen zu 95 Prozent aus Wasser und speichern mehr Kohlendioxid als jedes andere Ökosystem. „Für unser Forstamt haben wir berechnet, dass in einem Hektar Moor zehnmal so viel Kohlenstoff gespeichert ist, wie in den oberirdischen Baumteilen von einem Hektar Wald.“ erklärt Eberhard Leicht, Leiter des Klimaforstamtes Burgwald.
Die Moor-Birke ist Baum des Jahres 2023 und auch hier im Roten Moor in der Rhön zu Hause. Foto: Raphael Rau
Um Kohlendioxid binden zu können, müssen Moore allerdings nass sein, andernfalls setzen sie große Mengen des klimaschädlichen Gases frei. Nasses Moor – gut fürs Klima, trockenes Moor – schlecht fürs Klima. Ihr Wasserhaushalt spielt auch für die umgebende Landschaft eine große Rolle. So wie sie nach Starkregenereignissen Wasser wie ein Schwamm aufnehmen können, geben sie es in Trockenzeiten auch an die Umgebung wieder ab. Außerdem sind sie für den Artenschutz bedeutsam, denn ein intaktes Moor ist ein wertvoller Lebensraum für viele spezialisierte Tier- und Pflanzenarten.
In den vergangenen Jahrhunderten haben Menschen Moore zur Gewinnung von landwirtschaftlichen Flächen trockengelegt oder den moortypischen Torf abgebaut. Im Wald versetzen die Forstleute die Fläche in ihren ursprünglichen Zustand, indem sie die einst trockengelegten Bereiche durch das Aufstauen von Gräben wieder vernässen und Fichten entnehmen, die in den hessischen Mooren natürlich nicht vorkommen.
Unterstützt wird HessenForst dabei häufig von örtlichen Naturschutzvereinen und engagierten Bürgern. Die Moor-Birke ist Baum des Jahres für 2023 und im kommenden Jahr Symbol für dieses Handlungsfeld.
Das Bergwaldprojekt im Forstamt Hessisch Lichtenau!
29.11.2022
Es ist schon fast Tradition: Seit einigen Jahren kommt das Bergwaldprojekt im November für zwei Wochen in unser Forstamt um Moorflächen zu renaturieren. Jedes Mal mit einem hoch motivierten und jedem Wetter trotzenden Team aus ca. 15 Freiwilligen. So auch dieses Jahr vom 07.11. – 18.11.22 im Quellmoor „Hirschhagen“. Die immerhin 2 ha große Moorfläche war noch bis zum Sommer 2022 dicht mit Fichten bewachsen und von einem immer noch intakten System aus Entwässerungsgräben durchzogen.
„Moore bieten nicht nur unzähligen seltenen, hochspezialisierten Tieren und Pflanzen einen Lebensraum, sie sind auch maßgeblich am Klimaschutz beteiligt. Moore machen insgesamt nur 3 % der gesamten Landfläche der Erde aus – trotzdem speichern sie doppelt so viel CO2, wie alle Wälder zusammengenommen. Je mehr intakte Moore wir also haben, desto besser ist das für unser Klima.
Mit zunehmender Trockenheit und sinkendem Grundwasserspiegel in Folge des Klimawandels könnten Moore austrocknen, wodurch der darin gespeicherte Kohlenstoff freigesetzt wird und somit erheblich zur Treibhausgasemission zum Klimawandel beiträgt. Ist ihr Lebensraum bedroht, gefährdet das natürlich auch die Arten, die ihn bewohnen: darunter viele Eiszeitrelikte wie die kälteresistente Große Moosjungfer, die unter den milden Wintern und den häufigeren Hitzeperioden im Sommer leidet.“ (Entnommen aus https://www.klimaschutzplan-hessen.de/moor)
Deshalb wird mit Hilfe des Regierungspräsidiums Kassel im Rahmen des vom Integrierten Klimaschutzplan-2025 geförderten Projektes „Waldmoore in Hessen“ auch das Hirschhagener Moor renaturiert. Das heißt konkret:
Aufnahme der bestehenden Strauchschicht, Krautschicht und Moosschicht
Entnahme des Fichtenbestandes; mit Seilkran um den empfindlichen Boden zu schonen
Verfüllung der Entwässerungsgräben
Schritt 1 und 2 sind bereits durch die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt und das Forstamt Hessisch Lichtenau erfolgt, bei Schritt 3 kommt das Bergwaldprojekt ins Spiel. Die Freiwilligen verlegen hierfür einen Bohlensteg über die Fläche um sich mit den Schubkarren bewegen zu können ohne den Boden zu verdichten. Mit Wiedehopfhaue und Schaufel werden dann die Gräben ausgehoben um eine Spundwand aus Holz als Barriere einzubauen. Der Rest des Grabens wird dann mit einem Gemisch aus Holzhackschnitzel und Sägemehl verfüllt und am Ende mit Binsen und Moosen bepflanzt. Die Hackschnitzel-Sägemehl-Mischung hat eine dem Torf sehr ähnliche Struktur und eignet sich deshalb hervorragend um den Wasserablauf zu stoppen. Der HR hat diesen Vorgang hier sehr schön festgehalten: https://www.ardmediathek.de/video/alle-wetter/alle-wetter-vom-08-11-2022/hr-fernsehen/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8xODY0NDg.
Eduard Fischer, Bergwaldprojekt e.V.
Wir vom Forstamt freuen uns mit dem Bergwaldprojekt zusammenzuarbeiten. Im Bereich der Moorrenaturierung bringt der Verein ein enormes Fachwissen mit und leistet insgesamt qualitativ sehr hochwertige Arbeit. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Freiwilligen!
Das Forstamt Schlüchtern bildet wieder aus
01.08.2022
Nach rund zehn Jahre Pause ist es endlich wieder so weit. Das Forstamt Schlüchtern bildet im Ausbildugnsberuf Forstwirt/in wieder aus. Am 01. August 2022 durften wir unsere drei neuen Kollegen herzlichst begrüßen. Simon Leinweber, Florian Oestreich und Lucas Jacob starten in eine spannende Ausbildungszeit, in der sie unser ausbildender Forstwirtschaftsmeister Lucas Koschella tatkräftig unterstützen wird.
Gerne möchten sich die drei Kollegen an dieser Stelle einmal selbst vorstellen.
Hallo, mein Name ist Lucas Jacob. Ich bin 16 Jahre alt und komme aus Hohenzell. Nach meinem Realschulabschluss habe ich die Ausbildung als Forstwirt angetreten. Für mich ist es kein Neuland mit Holz zu arbeiten, da wir zu Hause selbst viel Brennholz machen. Ich arbeite gerne in und mit der Natur, des Weiteren interessieren mich die Aufgaben und Arbeiten eines Forstwirtes sehr. Es ist für mich sehr spannend zu erfahren, was der Beruf so mit sich bringt.
Mein Name ist Florian Oestreich, ich bin 17 Jahre alt und gebürtig aus Metzlos bei Grebenhain. Schon als kleines Kind war ich sehr gerne draußen in der Natur und insbesondere im Wald. Ich habe Zuhause meinem Opa schon oft bei Waldarbeiten zugesehen und es schließlich selber ausprobiert. Da habe ich festgestellt das mir Arbeiten im Wald viel Spaß machen. Daraufhin machte ich zwei Praktika beim Forstamt in Schotten. Danach stand fest, dass der Beruf Forstwirt mein Traumjob sein wird. Ich besuchte die Oberwaldschule in Grebenhain, von 2012 bis 2022 und bestand meine mittlere Reife erfolgreich. Am 01. August .2022 begann ich meine Ausbildung zum Forstwirt beim Forstamt Schlüchtern und freue mich sehr auf die drei Ausbildungsjahre.
Hallo, ich heiße Simon Leinweber, bin 24 Jahre alt und komme aus Hauswurz. Zusammen mit meinen Azubi-Kollegen habe ich am 01. August 2022 meine Ausbildung zum Forstwirt hier im Forstamt Schlüchtern begonnen und bin in den kommenden drei Jahren in den Revieren Breunings und Schwarzenfels eingesetzt. Für mich ging es über einen kleinen Umweg in den Wald: Nach Abschluss der Realschule absolvierte ich zuerst die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Fulda. Jedoch bemerkte ich in den vergangenen Jahren immer mehr, dass dieser Beruf nicht zu mir passen will. Durch meine Familie, die seit Jahren eine kleine, nebenerwerbliche Landwirtschaft mit Ackerbau und früher auch Rinder- und Schweinehaltung betreibt, wuchs ich mit der Arbeit in und mit der Natur auf. Vor allem aber die jährliche Brennholzgewinnung und die Pflege der eigenen Waldflächen interessierte mich und festigte so immer mehr den Wunsch im Forstbereich zu arbeiten. Nachdem zwei Forstwirtschaftsmeister aus meinem Bekanntenkreis auch meine letzten Fragen geklärt hatten, stand für mich fest: Ich möchte die Ausbildung zum Forstwirt starten. In meiner Freizeit beschäftige ich mich mit unterschiedlichen Sportarten, z.B. Krafttraining und Schwimmen, und packe selbstverständliche bei den anfallenden Arbeiten in der heimischen Landwirtschaft mit an. Ich freue mich sehr auf die nächsten drei Jahre der Ausbildung mit vielen neuen Eindrücken.
Das Team vom Forstamt Schlüchtern wünscht seinen neuen Auszubildenden alles erdenklich Gute und viel Spaß in dieser spannenden Ausbildungsphase.
Jörg Winter im Ruhestand, Sebastian Merkel neuer Forstamtleiter. Produktionsleiter Wolf-Rüdiger Berends ebenfalls verabschiedet
27.06.2022
Generationenwechsel im Forstamt Schlüchtern: Jörg Winter (li.) übergibt das Forstamt an Sebastian Merkel (2.v.li.), Karina Brasch übernimmt Produktionsleitung von Wolf-Rüdiger Berends (re.) Foto: HessenForst
Harald Dersch, HessenForst-Regionalleiter verabschiedete Forstamtsleiter Jörg Winter am 24. Juni in den Ruhestand. Er dankte seinem Kollegen für die geleistete Arbeit und das Engagement, mit dem Winter und sein Team das Forstamt durch die vergangenen Extremjahre gebracht hat. „Die Verjüngung der Eiche und die Stabilisierung des Waldökosystems waren meine forstlichen Schwerpunkte“, berichtete Winter und führte fort: „Auch die Jagd gehört für mich ganz wesentlich zum Waldbau.“ Neuer Forstamtsleiter wird Sebastian Merkel. Merkel hat sein forstliches Studium an der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg im Breisgau absolviert. Nach dem Referendariat sammelte er erste berufliche Erfahrungen im hessischen Umweltministerium. Von September 2018 bis Ende Mai 2022 war er Produktionsleiter im Forstamt Jossgrund. Zur Amtsübernahme betonte Merkel: „Ich freue mich, hier in meiner Heimat gemeinsam mit dem gesamten Forstamtsteam unseren heimischen Wald mit all seinen Facetten und den Ansprüchen an ihn in Zeiten des Klimawandels zu begleiten. Das verträgliche Zusammenleben von Mensch und Tier in der Natur sehe ich als zentrales Element an.“ Beinahe zeitgleich mit Winter geht auch der langjährige Produktionsleiter des Forstamts, Wolf- Rüdiger Berends in den Ruhestand. Über 17 Jahre sorgte er im Forstamt mit großem Engagement für die Organisation der Holzernte und der Holzvermarktung. In diese Fußstapfen wird Karina Brasch treten, die sich nach ihrem Referendariat in Bayern bereits seit Ende 2021 im Forstamt einarbeiten konnte. Ihr Interesse gilt besonders dem Waldbau im Klimawandel.
Das Team vom Forstamt Schlüchtern wünscht seiner neuen Forstamtsleitung alles Gute und allseits eine gute Zusammenarbeit!
Schulungen – Motorsägenlehrgänge im Angebot
05.05.2022
Mit Freude dürfen wir nach längerer Pause wieder die Mobile Waldbauernschule in unserem Forstamt begrüßen. Nähere Informationen und wann welche Kurse in unserem Bereich stattfinden, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Die mobile Waldbauernschule bietet Ihnen, als hessischer Privatwaldbesitzer, ein regionales Schulungsangebot. Das Angebot gilt ebenfalls für Ihre Familienmitglieder und Helfende des Betriebs, sofern diese bei der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) mitversichert sind.
Im Forstamt Schlüchtern finden im Herbst folgende Schulungstage statt:
Natürlich können auch Angebote in den umliegenden Forstämtern wahrgenommen werden, wie z. B. im Forstamt Schotten oder Forstamt Fulda. Weitere Termine finden Sie in der Suchfunktion: https://www.hessen-forst.org/schulungen/
Bei Rückfragen können Sie sich gerne an uns wenden.
Ihr Team vom Forstamt Schlüchtern
Ausbildung – Vorstellung Forstinspektoranwärter Bastian Rosauer
02.05.2022
Mein Name ist Bastian Rosauer, ich bin 25 Jahre alt und gebürtig aus Hennef bei Bonn.
Bereits als Kind verbrachte ich viele Wochenenden mit meinem Vater und meinem Onkel im Wald, da der private Brennholzbedarf jedes Jahr gedeckt werden musste. Es entstand so bereits im Kindesalter eine Bindung zum Wald und Freude in der Natur zu sein, die auch bis heute nicht nachgelassen hat.
Nach meinem Schulabschluss der mittleren Reife 2013 und einem Praktikum im Regionalforstamt Rhein Sieg Erft stand für mich fest, dass ich eine Ausbildung zum Forstwirt machen möchte. Also habe ich in der Zeit von 2013-2016 meine Ausbildung zum Forstwirt beim Landesbetrieb Wald und Holz NRW erfolgreich abgeschlossen und anschließend noch ein Jahr als Forstwirt dort gearbeitet.
Während der Ausbildung und der Arbeit als Forstwirt entwickelte sich der Wunsch zukünftig als Revierleiter zu arbeiten. Also ging ich zurück auf die Schulbank um die Fachhochschulreife zu erlangen.
Nach bestandenem Fachabitur schrieb ich mich im Wintersemester 2018 an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Göttingen im Studiengang Forstwirtschaft ein und beendete mein Studium mit dem Bachelorabschluss im Jahr 2021. Während des Studiums erlangte ich meinen Jagd- und Ausbilderschein.
Mein Praktikum während des Studiums absolvierte ich bei den Niedersächsischen Landesforsten in Hann. Münden, wo ich bereits sehr viel über die naturnahe Bewirtschaftung des Waldes lernen durfte.
Nach Hessen zog es mich aufgrund des positiven Feedbacks vorheriger Anwärter und dem sehr guten Ruf von HessenForst bezüglich der Ausbildung. Aber auch landschaftlich gefällt es mir hier sehr gut. Seit April bin ich nun im Forstamt Schlüchtern angekommen und freue mich auf die kommenden Monate meines Anwärterdienstes bei HessenForst.
Ausbildung – Vorstellung Forstinspektoranwärter Leon Sass
Mein Name ist Leon Sass, ich bin 23 Jahre alt und ich komme aus dem kleinen Städtchen Suhl im Thüringer Wald.
Sobald ich in meiner Heimat vor die Tür trat, stand ich sofort im Wald oder war nur 2 Minuten von diesem entfernt. Vor allem mit meinem Opa war ich als Kind viel im Wald unterwegs. Auch mein anderer Großvater prägte mich vor. Dieser besitzt ein Sägewerk in dem ich viele Stunden meiner Kindheit und Jugend verbracht hatte. Doch bis zur 11. Klasse hätte ich mir nicht träumen lassen, überhaupt in die Richtung Forstwirtschaft zu gehen. Generell war bei mir kein direkter Berufswunsch ausgeprägt. Durch Zufall begann mein Bester-Freund mit der Jagdausbildung. Er schwärmte vom erlangten Wissen über das Wild, den Wald und die Natur. So erwachte in mir eine starke Neugier und die Studienberatung empfahl mir ein Praktikum im Forst. Nach dem freiwilligen Praktikum war mir klar: “Ich will Förster werden!“
So begann ich nach dem Abitur 2017 mein Forststudium an der FH Erfurt. Das Studium selbst und die weiteren Praktika im Thüringer Wald festigten meinen Wunsch immer mehr. Während des Studiums erwarb ich meinen Jagd-, Angel- und Sägenschein und baute somit mein Wissen weiter aus. Kurz vor dem Bachelorabschluss 2021 eröffnete sich jedoch die Möglichkeit, das Sägewerk meines Großvaters fortzuführen. Ich wagte den Schritt und übernahm das Werk. Die Arbeit mit dem Werkstoff Holz machte riesen Spaß. Doch jeden Tag war es der gleiche Ablauf und auch die Aufträge fehlten, da wir sie mit der alten Technik nicht bearbeiten konnten. Auf neue Maschinen hätten wir zu lange warten müssen. Auch stellte ich fest, dass mir etwas fehlte. Die Abwechslung und die Nähe zur Natur, die mir doch so sehr am Beruf des Försters gefiel, hat gefehlt.
So entschloss ich mich nach kurzer Überlegung für eine Bewerbung zum Anwärterdienst bei HessenForst. Egal mit wem man sprach, jeder konnte nur Gutes über die Ausbildung in Hessen sagen. Auch nach der Berufsmesse an der FH hat HessenForst bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Seit April 2022 bin ich nun Forstoberinspektoranwärter und freue mich auf die sehr lehrreiche Ausbildung.
Hallo mein Name ist Aaron Brünig, ich komme gebürtig aus Linsengericht/ Altenhaßlau und bin 27 Jahre alt. Meine Ausbildung zum Forstwirt habe ich im August 2012 im Forstamt Hanau – Wolfgang begonnen und nach 3 Jahren erfolgreich abgeschlossen. Nach der Abschlussprüfung wurde ich in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen und konnte weiterhin heimatnah arbeiten.
Nach 5 Jahren Tätigkeit als Forstwirt, wollte ich mich weiterentwickeln und bewarb mich auf eine Ausbildungsstelle als Forstwirtschaftsmeister. Im Dezember 2021 konnte ich diese Weiterbildung abschließen und arbeitete noch bis Anfang Februar 2022 im Forstamt Hanau als Forstwirt, bevor ich dann am 07. Februar meinen ersten Arbeitstag als Meister in Schlüchtern antrat.
Das Interesse am Wald wurde bei mir bereits im frühen Alter durch die Jagd und die damit anfallenden Arbeiten im Wald geweckt. Ich absolvierte diverse Schulpraktika welche immer etwas mit Forst und Wald zu tun hatten. 2016 löste ich meinen ersten Jagdschein und konnte somit auch auf der Arbeit zeitweise mein Hobby ausleben. Des Weiteren kam im Jahr 2017 ein Deutscher Wachtelhund ins Haus, den ich jagdlich einsetze und der mich täglich auf der Arbeit begleitet.
Mein Einsatzgebiet als Meister erstreckt sich über das Staatswaldrevier Salmünster sowie den Gemeindewald Bad Soden – Salmünster, Stadtwald Wächtersbach und den Gemeindewald Brachttal. In meinen ersten Monaten im Forstamt Schlüchtern, bin ich sehr freundlich empfangen worden und habe bereits viele nette Kolleginnen und Kollegen kennenlernen dürfen. Ich freue mich weiter auf eine gute Zusammenarbeit und die neuen Aufgaben die auf mich zukommen.
Unser Wald im Klimawandel
07.12.2021
Wer mit offenen Augen durch unseren Wald geht, kann seit einiger Zeit fast überall ungewöhnlich viele geschädigte oder abgestorbene Bäume erkennen.
Waldflächen liegen brach, die dürren Reste abgestorbener Kiefern ragen in den Himmel, und auch Baumarten wie Buche und Birke sind sichtbar beschädigt. „Die Folgen der Stürme und die Auswirkungen von Hitze und Trockenheit der letzten 3 Jahre sind im Rhein-Main-Gebiet allgegenwärtig“, fasst Melvin Mika, Leiter des Forstamtes Langen die Chronologie jener Ursachen zusammen, die dem Wald so arg zusetzen. Die Schäden sind nicht mehr überschaubar. Mika geht davon aus, dass Jahre mit Wetter-Extremen künftig immer häufiger auftreten.
Foto: S. Neubrandt/ HessenForst
Traurige Ursache hierfür: Der Klimawandel lässt nicht nur in entfernten Regionen der Erde den Meeresspiegel ansteigen oder führt zur Ausbreitung von Wüsten – er zeigt sich mittlerweile auch vor unserer eigenen Haustür. Die trocken-heißen Sommer der letzten Jahre haben dem Wald deutschlandweit stark zugesetzt. Darüber hinaus konkurriert der Mensch mit dem Wald zunehmend um das Wasser im Boden. Vor allem im Ballungsraum ist der Wasserverbrauch so hoch, dass die Grundwasserspeicher stark strapaziert werden. Unsere heimischen Baumarten, über Jahrtausende an ein kühleres und feuchteres Klima angepasst, können mit der rapiden Temperaturzunahme und dem Wassermangel nicht Schritt halten.
Das veränderte Klima schwächt die Bäume und macht sie anfällig für Schädlinge. Selbst unsere Wärme und Trockenheit ertragenden Kiefern und Eichen, denen für den Wald der Zukunft eine tragende Rolle zugedacht war, zeigen heute massive Krankheitssymptome. Es ist schwer vorauszusagen, welche Baumarten langfristig mit den geänderten Klimabedingungen zurechtkommen, denn diese Situation ist auch in der langen Tradition der Forstwirtschaft völlig neu.
Der Landesbetrieb HessenForst entwickelt nun Konzepte für die Wiederbewaldung der Schadflächen, denn hier sollen bald wieder Bäume wachsen. Allein 2020 wurden dafür fünf Millionen Bäume gepflanzt. „Wir setzen auf Risikostreuung. Wir wissen nicht genau, wie sich das Klima entwickeln wird, und welche Baumarten sich unter welchen Bedingungen tatsächlich als anpassungsfähig erweisen“, erläutert Mika.
Ein vielfältiger und widerstandsfähiger Wald soll entstehen, der das Treibhausgas CO2 speichert, der Bevölkerung Raum zur Erholung bietet und auch in Zukunft hochwertiges Trinkwasser sowie den nachhaltigen Rohstoff Holz liefert. Um besser gerüstet zu sein soll auf den jeweiligen Schadflächen ein Mischwald mit mindestens drei unterschiedlichen klimastabilen Baumarten heranwachsen, von denen jede Art mindestens zehn Prozent Anteil am künftigen Waldbestand hat.
Die Ausgangssituation für die Wiederbewaldung ist ebenso vielfältig, wie der Wald von morgen sein wird. Für jede Fläche entscheiden die Forstleute individuell, welche Baumarten in Kombination von natürlicher Aussaat und aktiver Nachpflanzung am sichersten zu einem zukunftsfähigen Wald führen. Wo rund um kleinere Schadflächen Baumarten stehen, denen man im Klimawandel gute Chancen ausrechnet, lassen die Forstleute der Natur freien Lauf. Diese Bäume liefern das Saatgut für die nächste Waldgeneration.
Auf manchen der geschädigten Flächen hat sich hier und da bereits die neue Waldgeneration aus Birken und anderen Pionier-Baumarten eingefunden. An manchen Stellen tut sich die natürliche Verjüngung jedoch schwer. Hier hilft das Forstamt Langen nach und ergänzt den Wald der Zukunft mit Arten, die zum Standort der jeweiligen Fläche passen.
Foto: L. Postl/HessenForst – Mischbaumarten ergänzen die Naturverjüngung
Auf größeren Freiflächen entsteht der Wald von Morgen vor allem durch Pflanzung. Neben den bisherigen Hauptbaumarten Eiche, Buche und Kiefer sollen dabei vermehrt Baumarten wie Vogelkirsche, Esskastanie und Linde beim Aufbau klimarobuster Mischwälder helfen.
Vor den Forstleuten liegt eine Mammutaufgabe. All diese Flächen mit ihrem vielfältigen Jungwuchs müssen insbesondere in den frühen Jahren (kosten-) intensiv begleitet werden, sei es durch Schutz vor Wildverbiss, Zurückdrängen von Gräsern und Brombeerhecken, oder durch das Herauspflegen der zukunftsfähigen Baumarten.
Foto: I. Husermann/ HessenForst – Zäune schützen die Pflanzen vor dem Verbiss durch Wild
Viel ist schon gesagt und geschrieben worden über die existenzielle Bedeutung des Waldes, nicht nur für uns Menschen. In unserem Forstamt, das den gesamten Stadt- und Landkreis Offenbach betreut, profitieren ca. 500.000 Menschen vom Schutz des Waldes, oftmals, ohne dies wirklich wahrzunehmen. Ob der Wald auch in Zukunft in der Lage sein wird, uns zu schützen, das hängt vor allem von unserem eigenen Verhalten ab. Letztlich liegt es an jedem Einzelnen, seiner Verantwortung in Sachen Klimaschutz nachzukommen. Davon freimachen kann sich niemand.
Mit großer Freude dürfen wir seit dem 01. August 2021 unseren neuen Kollegen Herrn Jens Kouba in unserem Team vom Forstamt Schlüchtern begrüßen. Er war bis vor kurzem am Forstamt Michelstadt eingesetzt. Nach der nun vollzogenen Versetzung wird Herr Kouba als Forstwirt im Team Kinzigtal eingesetzt. Wir vom Forstamt Schlüchtern wünschen ihm einen guten Start und alles Gute für seinen beruflichen Weg. Herr Kouba möchte es sich natürlich nicht nehmen lassen sich einmal selbst vorzustellen:
Forstwirt Jens Kouba
Hallo ich bin Jens Kouba und komme, nach einem kurzen Ausflug in den Odenwald, wieder zurück in meine Heimat – nach Schlüchtern.
Schon bereits im Kleinkinderalter haben mich alle Aktivitäten an der Natur begeistert. Im Laufe der Jahre habe ich meine Begeisterung an Holz gefunden und gerne daraus neue Dinge entstehen lassen. Die Mithilfe der Brennholzgewinnung bei meinem Onkel hat mich bei der Berufswahl sehr geprägt. Dadurch wurde mir klar, dass ich nach meiner Schulzeit eine Ausbildung als Forstwirt starten möchte.
Nachdem ich 2017 meine Ausbildung erfolgreich beendet hatte, wurde der Beruf zu meiner Leidenschaft. Seitdem freue ich mich immer wieder darauf Probleme anzugehen, Lösungen zu finden oder diese zu vereinfachen bzw. Erneuerungen zu testen, seien es Arbeitsverfahren/-abläufe oder Werkzeuge.
Auch privat beschäftige ich mich viel mit der Materie. Da ich mich vor allem für den Bereich der Baumpflege interessiere habe ich zusätzlich noch meinen Kletterschein erworben.
Rückblickend war die Wahl dieses Berufs die richtige Entscheidung für mich gewesen, weshalb für die Zukunft mein Ziel sein wird, mich in meinen Interessen weiter fortzubilden und meinem Wunsch nachzugehen den Meistertitel zu erwerben.