Der Waldnaturschutz von HessenForst steht auf vier Säulen

07.02.2019

HessenForst Naturschutzkodex

Wir Forstleute folgen unserer Berufung, die Zukunft des Waldes zu gestalten. Deshalb halten wir uns im Naturschutz an einen wichtigen Kodex: Bei all unseren Arbeiten haben wir den Biotop- und Artenschutz immer im Blick. Wir suchen aktiv den Dialog mit Naturschutzverbänden und bilden uns regelmäßig fort. So gelingt es uns, die Zukunft der Natur fortschrittlich zu gestalten.

Habitatbäume und Störungsminimierung

Man muss schon genau hinsehen, um die Höhle eines Schwarzspechts in zwölf Meter Höhe am Buchenstamm erkennen zu können. Umso wichtiger ist es, dass unsere Försterinnen und Förster wachsam sind, wenn es darum geht, einen „Habitatbaum“ ausfindig zu machen. Doch nicht nur in den Bäumen fühlen sich Spechte, Fledermäuse oder Wildbienen wohl – auch auf den Bäumen finden viele Arten ein Zuhause: Vögel wie Schwarzstorch, Rotmilan, Mäusebussard und Kolkrabe bauen hier ihre Horste. All diese Bäume markieren unsere Försterinnen und Förster als Habitatbäume. Und nicht nur das: Während der Brut- und Aufzuchtzeit der Jungen schränken wir die Holzernte ein, um Störungen in den entsprechenden Bereichen zu vermeiden.

Naturwaldentwicklungsflächen

Integrierter Naturschutz ist bei HessenForst ein Leitprinzip: Bei allen Arbeiten denken wir den Arten- und Biotopschutz immer mit. Ergänzend dazu überlassen wir ausgewählte Waldflächen sich selbst – im Sinne des Prozessschutzes. Der Wald kann sich hier ohne menschlichen Einfluss entwickeln.
Insbesondere seltene Waldgesellschaften wie Erlenbruch-, Aue-, Trocken- oder Schluchtwälder aber auch alte Waldbestände sind heute als Naturwaldentwicklungsflächen, früher Kernflächen, ausgewiesen – insgesamt 32.000 Hektar auf fast 2.300 Einzelflächen.

Naturwaldentwicklungsflächen/Kernflächen

Übersichtsliste der Naturwaldentwicklungsflächen/Kernflächen

Naturwaldentwicklungsflächen im ESRI-Shape-Format und ETRS89-Projektion

Wir stellen Ihnen die Grenzen der Naturwaldentwicklungsflächen, früher Kernflächen, in Form von Shape-Daten zur Verwendung in Geoinformationssystemen zur Verfügung. Den Link und die Zugangsdaten zum Download-Bereich erhalten Sie von uns auf Anfrage. Schicken Sie uns dazu bitte eine E-Mail mit dem Stichwort „Naturwaldentwicklungsflächen-Shapes“ unter Angabe Ihrer vollständigen Kontaktdaten und dem Verwendungszweck. Wir werden Ihnen dann innerhalb von zwei bis drei Werktagen den Zugriff ermöglichen. Ihnen entstehen dabei keine Kosten. Beachten Sie bitte die Nutzungsbedingungen.

Arten- und Habitatpatenschaften

Um besonders seltene Arten und Lebensräume gezielt zu fördern, haben wir Arten- und Habitatpatenschaften ins Leben gerufen: Jedes Forstamt hat mindestens eine Patenschaft für eine seltene Art oder ein besonderes Biotop übernommen. So gelingt es uns, Programme und Maßnahmen gezielt einzusetzen, um z.B. dem Schwarzstorch, dem Feuersalamander oder der Gelbbauchunke das Leben zu erleichtern. Doch auch seltene Lebensraumtypen wie Aue- und Niederwald sowie Mooren helfen wir durch unsere Patenschaften.