Es ist Winter und im Dezember kam der Schnee in den Knüll. Die Bäume halten jetzt Saftruhe, Blätter und Samen sind seit geraumer Zeit abgeworfen und die Tierwelt hat sich schon längst auf die karge Jahreszeit eingestellt. Die Strategien sind hierbei vielfältig. Manche verbringen den Winter in wärmeren Gefilden (z.B. Wespenbussard oder Schwarzstorch), andere, wie z.B. Fledermäuse oder Siebenschläfer, halten Winterschlaf und wieder andere legen sich Nahrungsvorräte an, um die kalten Monate zu überstehen.
Letztere erweisen sich, v.a. mit ihren prominentesten Vertretern Eichhörnchen und Eichelhäher, als wahre Freunde der Förster. Sie planen optimistisch, verstecken Samen unterschiedlicher Baumarten. Doch sie finden mitunter nicht alle Depots wieder oder verlieren hier und da etwas auf dem Weg. So kommt es, dass aus diesen vergessenen Verstecken bei passenden Keimbedingungen stattliche Bäume fernab von ihren Elternbäumen heranwachsen. Ohne tierische Hilfe hätten Eichen, Buchen oder Kastanien keine Möglichkeit, ihre schweren Samen zu verbreiten.

Leider reicht die tierische Hilfe und die Verjüngung durch die Altbäume an vielen Stellen nicht aus, um eine Walderneuerung auf den durch Stürme, Trockenheit und Käferfraß entstandenen Freiflächen zu erreichen. Daher stehen Pflanzungen und Saaten zurzeit auf der Tagesordnung im Forstamt.
Ein Ende der Schäden, v.a. an Fichte und Buche, ist zurzeit nicht in Sicht, dennoch geht der Blick nach vorne, um den Wald von morgen zu gestalten. Eine Vielzahl an Fragen ist zu beantworten: Muss die Fläche vorbereitet werden? Welche Baumart passt zum Standort? Sind die Pflanzen in entsprechender Qualität und Quantität verfügbar? Muss die Kultur geschützt werden? Und und und… Bedingt durch die jahrzehnte- bis jahrhundertelangen Produktionszeiträume im Wald ist eine gewissenhafte Planung von immenser Wichtigkeit.
„Mit der Natur arbeiten und nicht gegen sie“. Ein Satz, der es auf den Punkt bringt. Man soll mit dem arbeiten, was einem die Natur vorgibt, um darauf aufbauend zu wirtschaften und daraus zu lernen. Die Forstwirtschaft wird durch Klimaveränderungen zunehmend eine dynamische Branche, die sich ständig mit Veränderungen im Wald beschäftigen und auf diese reagieren muss. Umso schöner, dass doch manche Sachen gleichbleiben, wie die treue Hilfe einiger Waldbewohner.