Wer in der Woche vom 25.04. auf der B455 zwischen Eppstein und Fischbach unterwegs gewesen ist, wird sicher die Maschinen bemerkt haben, die von der Straße aus die Holzfällung in dem steilen Hang durchgeführt haben.
Durch die Trockenheit der vergangenen Jahre gibt es an diesem steilen und felsigen Waldort zahlreiche geschädigte Laubbäume. Vor allem die alten Buchen sind bereits von Pilzen und Insekten befallen und ihre Standfestigkeit ist nicht mehr gesichert. Um die Sicherheit entlang der Straße auch weiterhin gewährleisten zu können, wurde von Seiten des Forstamts entschieden die geschädigten Bäume im Nahbereich der Straße zu entfernen.


Hang ist nicht die einzige Herausforderung
Schon bei den Vorbereitungen stellte der steile und unzugänglichen Hang eine große Herausforderung dar. Die vielfach bewährte Sicherungsfällung mit dem Seilschlepper ist in dem steilen und größtenteils unerschlossenen Hang nicht möglich. Auch die Fällung von trockenen Buchen und Eichen ist für die Forstwirte besonders gefährlich, da bei den Arbeiten jederzeit trockene Äste aus der Krone abbrechen und herunterstürzen können.
Fällung im Steilhang benötigt spezielles Gerät
Um die Arbeiten dennoch gefährdungsfrei durchführen konnten, kam eine in Deutschland einmalige Spezialmaschine eines Unternehmers zum Einsatz. Mithilfe eines sog. Fällkrans konnten die geschädigten Bäume von der Straße aus, und somit außerhalb des Gefahrenbereichs, Stück für Stück entfernt werden. Da es sich bei der Fläche um eine „Naturwaldentwicklungsfläche“ handelt, auf der kein Holz genutzt werden darf, wurden die entfernten Stämme von der Maschine wieder im Hang abgelegt und gegen das Abrutschen gesichert.
Nächste Waldgeneration erobert sich die Fläche zurück
Die nächste Generation von Bäumen stand bereits unter dem Schirm der geschädigten Altbäume bereit. Auf der lichten Fläche haben die kleinen Bäume nun ausreichend Platz um zuwachsen. Dabei erfüllen sie noch wichtige Aufgaben indem sie den Hang gegen das Abrutschen absichern und gleichzeitig ein wertvolles Biotop für wärmeliebende Tier und Pflanzenarten bilden.