Gefahrenlage auch im Reinhardswald
Das Hessische Umweltministerium hat ab sofort die erste von zwei Alarmstufen, Alarmstufe A, für die Forstverwaltung in Hessen ausgerufen. Die Aussicht auf ein Anhalten der Wetterlage ohne ergiebige landesweite Niederschläge macht diesen vorsorgenden Schritt erforderlich. Für die nächsten Tage besteht nach aktuellen Prognosedaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Hessen überwiegend hohe Waldbrandgefahr.
„Dies gilt auch für den Reinhardswald und den auf der hessischen Seite liegenden Bramwald“, erläutert Klemens Kahle, Bereichsleiter Dienstleistung und Forsthoheit im Forstamt Reinhardshagen.
Die für Mitte der Woche vorhergesagten, gewittrigen Niederschläge führen nach erster Einschätzung zu keiner anhaltenden Verbesserung der Situation.
Regen blieb in Vegetationsphase aus
Weite Teile Hessens sind seit Wochen ohne größere Niederschläge geblieben. Nach unterdurchschnittlichen Niederschlägen in den Monaten März, Mai und Juni setzte sich dieser Trend auch im Juli bislang fort. Bedingt durch das Andauern der trockenen Witterung bei gleichzeitig hohen Temperaturen verschärft sich die Waldbrandgefahr in ganz Hessen.
Bereits die schwierigen Bedingungen der Jahre 2018 bis 2020 mit umfangreichen Sturm-, Trocken- und Borkenkäferschäden haben den Wald stark belastet. Durch die aktuelle Witterung sind die Oberböden im Wald weitestgehend ausgetrocknet. Das inzwischen stark ausgetrocknete Kronenrestholz, Reisigmaterial und abgestorbene Bäume bilden auch im Reinhardswald ein leicht entzündbares Material.
Zweithöchste Alarmstufe für Waldbrandgefahr ausgerufen
Mit dem Ausrufen der zweithöchsten Alarmstufe wird u. a. sichergestellt, dass die besonders gefährdeten Waldbereiche verstärkt überwacht werden. „Die vorübergehende Sperrung von Waldwegen und Waldflächen sei nicht ausgeschlossen“, so Klemens Kahle.
Kahle bittet alle Waldbesucherinnen und -besucher um erhöhte Vorsicht und Aufmerksamkeit. Im Wald gelte Rauchverbot. Waldbrandgefahr gehe ebenfalls von liegen gelassenen Flaschen und Glasscherben aus. Auch achtlos aus dem Fahrzeug entlang von Straßen geworfenen Zigarettenkippen stellen eine Waldbrandgefahr dar.
Zufahrtswege in den Wald freihalten
Alle Waldbesucher werden zudem gebeten die Zufahrtswege in die Wälder nicht mit Fahrzeugen zu blockieren. „Bitte stellen Sie Ihre Pkws nur auf den ausgewiesenen Parkplätzen ab und nicht über trockenen Bodenbewuchs, der durch aufgeheizte Katalysatoren und Motoren brennen kann.“
Wer einen Waldbrand bemerkt, wird gebeten, unverzüglich die Feuerwehr (Notruf 112) oder die nächste Forstdienststelle zu informieren.
