Fakten, Informationen zum Wolf

04.03.2022

Wald, Wolf und Wildnis – hinter den Begriffen stehen fundamentale Fragen, die unser Leben berühren und unsere Haltung zur Welt spiegeln. Neue Brisanz erhalten sie durch die Rückkehr des Wolfes in unsere Wälder – ganz aktuell auch in die Rhön. Was die einen fasziniert, schreckt die anderen. Emotionales und Rationales stehen einander oft unversöhnlich gegenüber. Doch wieviel wissen wir eigentlich über den Wolf?

Fakten, Informationen zum Wolf

Geschwindigkeit

Wussten Sie das ein Wolf eine Spitzengeschwindigkeit: 45 -50 Km/h und eine Tageslaufleistung von 30 – 75 km erreicht?

Sinnesleistungen:

Riechen:

Die lange Schnauze eines Wolfes beinhaltet ca. 150 cm² große Riechschleimhaut, deren Oberfläche ist etwa 30 Mal größer als beim Mensch! Der Geruchssinn ist über tausendmal leistungsfähiger als beim Mensch.

Diese „vorzügliche Nase“ befähigt einen Wolf ein Beutetier auf 2 km Entfernung zu wittern. Ein Wolf kann ein Tier 270 m gegen den Wind riechen.

Hören:

Das Hörvermögen eines Wolfes erfasst Töne bis 40 kHz (Mensch 20 kHz).

Er kann andere Wölfe heulen hören auf bis zu 9 km (Mittelgebirge) in einer offenen Landschaft sogar bis zu 16 km.

Sehen:

Wölfe verfügen über eine ausgezeichnete Nachtsichtigkeit. Er kann Tag und Nacht ungefähr gleich gut sehen. Als Beutegreifer verfügt über die Fähigkeit rasche Bewegungen sehr gut erfassen.

Sein Blickwinkel beträgt 250°, im Vergleich verfügt ein Mensch über einen Blickwinkel von 180°.

Nahrungsaufnahme:

Ein Wolf benötigt zum Überleben täglich 2 – 4 kg Fleisch. Ohne Nahrung kann ein Wolf bis zu 2 Wochen aushalten, dann stirbt er. Insofern nimmt der Wolf grundsätzlich eine Risikoabwägung vor, ob die Auseinandersetzung mit dem Beutetier für Ihn gefährlich ist. Eine schwere Verletzung könnte zum Hungerstod führen.

Maximal kann ein Wolf bis zu 10 kg Nahrung auf einmal aufnehmen. Diese Eigenschaft hilft ihm seine Welpen zu versorgen, wenn diese aufgrund ihres Alters noch nicht in der Lage sind weite Strecken zu laufen („Einkaufstaschenfunktion).

Alter:

Durchschnittliches Alter in freier Wildbahn 10 – 13 Jahre, in Gefangenschaft 16 Jahre.

Wie verhalte ich mich, wenn ich einem Wolf begegne?

  1. Wer zu Fuß oder mit dem Fahrrad Wölfen begegnet, die sich nicht unverzüglich zurückziehen sollte diese im Auge behalten, aber nicht direkt anstarren, sich langsam entfernen, bzw. mit dem Fahrrad langsam weiterfahren. 
  •  Folgen der oder die Wölfe in gewissem Abstand: nicht hastig entfernen oder weglaufen, sondern langsam, betont uninteressiert weitergehen bzw. fahren und dabei laut sprechen.
  • Im unwahrscheinlichen Fall, dass ein oder mehrere Wölfe offensichtlich direkt auf einen zukommen, so handelt es sich in der Regel um neugierige Jungtiere: Stehenbleiben, laut rufen und in die Hände klatschen, sich groß machen, ggf. sich mit einem Knüppel bewaffnen und – bei weiterer Annäherung des Tieres – mit Gegenständen werfen.
  •  Hunde können, wenn sie sich unbeaufsichtigt in Wald und Flur bewegen, von Wölfen angegriffen, verletzt und getötet werden. Hunde daher grundsätzlich anleinen oder nur im engen Einwirkungskreis des Besitzers führen.
  •  Auch angeleinte Hunde können, besonders bei unerfahrenen Jungwölfen, Interesse, Neugier- und eventuell auch aggressives Verhalten auslösen. Die Wölfe sind dann teilweise so auf den Hund fixiert, dass der begleitende Mensch durch die Wölfe scheinbar ignoriert wird. In einem solchen Fall die Wölfe durch lautes Rufen und Gestikulieren auf sich aufmerksam machen.
  •  Wölfe, bei denen das Beutefangverhalten auf Haustiere (z.B. Schafe oder Ziegen) ausgelöst ist, können so auf die Beute fixiert sein, dass auch bei Anwesenheit mehrerer Menschen ein Vertreiben schwerfallen kann. In einem solchen Fall Wölfe nicht auf begrenztem Raum (Ecken hoher, für Wölfe nicht überwindbarer Zäune oder von Gebäuden) in die Enge treiben.
  • Wer einen toten, kranken oder verletzten Wolf findet: Nicht anfassen und Naturschutzbehörde, Forstbehörde oder Polizei informieren. Sofern Sie lebende Wölfe treffen, schildern Sie Ihre Beobachtung bitte der zuständigen Naturschutzbehörde. Tote Wölfe sind von großem wissenschaftlichem Interesse. Die Naturschutzverwaltung lässt sie untersuchen.  Ansprechpartner:                                            
    • Wolfshotline (0611 / 815 3999)
    • sachkundigen Wolfsberater ihres Landkreises
    • In allen anderen Fällen (Notfallrufen) wenden Sie sich zunächst an die Polizei.