Entwurzelte Bäume und umgeknickte Stämme: Der Fabienne-Steig im Kranichsteiner Wald bei Darmstadt zeigt die natürliche Erneuerung. Ohne menschlichen Einfluss.

Überstiege über vom Wind umgeworfene Buchen ermöglichen neue Einblicke in das Chaos einer Windwurffläche.
Der etwa 800 Meter lange Pfad führt durch eine Kernfläche (Waldflächen, auf denen keine Waldbewirtschaftung mehr stattfindet). Der Wald wurde durch den Sommersturm „Fabienne“ im September 2018 stark geschädigt. In diesem besonderen Wald können die staunenden Waldbesucher beim Klettern über gefallene Baumriesen den Wald und seine Prozesse hautnah kennenlernen. Die Kletterhilfen in Form von Holztreppen und Geländern wurden von Berufsschülern der Peter-Behrens-Schule gebaut. Dass Kinder hier den Wald erkunden, ist laut HessenForst ausdrücklich erwünscht.
Der Eingang zum Fabiennesteig befindet sich einige Hundert Meter hinter dem Parkplatz zur Gaststätte zum alten Forsthaus Kalkofen (Kalkofenweg 90 in Darmstadt).
Sieben Stationen klären über Besonderheiten des Waldes auf und darüber, wie sich Sturm und Klimaveränderungen auf die Bäume auswirken. Der dichte Boden vor Ort führt beispielsweise dazu, dass Buchen sehr flache Wurzeln bilden und die Bäume beim Sturm umfallen können. Die tieferen Pfahlwurzeln der Eichen sind dagegen fest im Boden verankert, deswegen brechen die Bäume häufiger ab. Darüber hinaus zeigt der Pfad, wie schnell sich verschiedene Holzarten zersetzen oder welche Tiere und Pflanzen sich in abgestorbenen Bäumen ansiedeln.

„Wir würden uns freuen, wenn Kinder und Erwachsene hier ein Gefühl für den Wald bekommen“, sagte Forstamtsleiter Hartmut Müller.