Baumsterben geht weiter

04.12.2019

Nach der Fichte und dem Befall durch Borkenkäfer ist nun auch die Buche großflächig von der Trockenheit und der Hitze geschädigt – absterbende Bäume werden zur Gefahr.

Zwei Jahre infolge mit Niederschlagsdefiziten und heißen Temperaturen geht selbst an den größten Pflanzen nicht ohne Spuren vorbei. Das Trockenjahr 2018 und ein heißes Jahr 2019 mit regionalen Rekordtemperaturen setzten unserem Wald erheblich zu. Nicht zu vergessen der Sturm Friederike und dessen kleinere Folgestürme, die ab Januar letzten Jahres wüteten und hessenweit über 2 Millionen Kubikmeter Holz zu Fall brachten.

Der Sommer 2018 bot fantastische Bedingungen für den Borkenkäfer: Die lange Hitze und Dürre ließen die Populationen geradezu explodieren. Millionen Käfer fliegen aus und befallen die Nadelbäume, am liebsten die Fichte. Um gegen den Schädling ankämpfen zu können, wurden im gesamten Forstamt Bad Hersfeld zahlreiche Fichtenbestände gefällt. Der Käfer kann nämlich nicht am stehenden Baum bekämpft werden. Den größten Schaden nimmt der Bereich am Eisenberg um die Kreuzeiche und die Liesburg im Revier Gershausen ein.

Neben der Fichte sind dieses Jahr auch die erheblichen Schäden an der Buche zu sehen. Ausgelöst durch Trockenstress und hohe Temperaturen sterben die Buchen ab. Pilze und Schadinsekten wie der Buchenborkenkäfer beschleunigen den Absterbeprozess erheblich. Im Frühjahr noch belaubte, vitale Bäume sind zum Jahresende dahingeschieden.

Das Forstamt weist deshalb darauf hin, dass durch absterbende Bäume auch die Gefahren im Wald steigen. Trockene Äste oder ganze Bäume können schon bei leichtem Wind zu Boden stürzen. Auch in vermeintlich noch grünen, lebenden Bäumen befinden sich Trockenäste, die jederzeit abbrechen können. Beim herbstlichen Waldbesuch ist aus diesem Grund besondere Vorsicht geboten.

Kersten Eidam vom Forstamt rät: genießen Sie die schönen Farben des Herbstwaldes, aber blicken Sie immer nach oben bevor Sie sich zum Ausruhen niederlassen.

Dabei geht von den Bäumen nicht nur eine Gefahr für die Waldbesucher aus. Auch das Arbeiten unter den Bäumen und in der Nähe von ihnen beugt ein hohes Risiko für die Arbeiter des Landesbetriebes. Das Forstamt ist bemüht, Risikobereiche zu neutralisieren und bittet Waldbesucher, Hinweisschilder zu den Holzerntearbeiten zu beachten.

Trockene Kieferkronen nach Pilzbefall (Foto: T.Ullrich)