Eigentlich heißen sie Heckrinder: die rückgezüchteten wahrscheinlichen Vorfahren unserer Kühe. Das Wildrind ist nämlich ausgestorben (angegeben wird das Jahr 1627). Die Brüder Heck, Zoodirektoren in Berlin und München, kamen in den 30er Jahren des letzen Jahrhunderts auf die Idee, ursprüngliche Rinderrassen zu kreuzen, um Auerochsen wiederentstehen zu lassen, zumindest so wie sie aussahen.
Die sog. Domestikation des Wildrindes hat vermutlich vor ca. 6.500 Jahren im Vorderen Orient begonnen. Aus Höhlenmalereien und fossilen Knochen hatte man eine Vorstellung, wie die Auerochsen ausgesehen haben mögen, und das war dann das Zuchtziel. Aus pragmatischen Gründen machte man Abstriche bei Einhaltung der Ursprungsgröße von bis 200 cm Schulterhöhe beim Stier
Auch die Hornzapfen fielen dadurch wesentlich schmaler aus, und die Stirnplatte wurde nicht so stabil wie ursprüngliche Knochenfunde bewiesen. Die Farbe geriet auch nicht mehr so exakt: eigentlich waren die Stiere schwarz mit braunem Aalstrich, die Kühe genauso rotbraun wie die Kälber.
Der letzte Auerochse starb 1627 in den Wäldern Polens. Jagd, Verfolgung und Zerstörung seines Lebensraumes sind die Gründe für das Aussterben dieses Rindes, und leider konnte man nicht, wie beim Wisent oder Przewalskipferd, die letzten Überlebenden für ein Erhaltungszuchtprogramm sichern.